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Ein schmaler Grat

Shownotes

Ein junger Mann aus Kanada versetzt die halbe TikTok-Community in Aufruhr, als er plötzlich unerklärliche Phänomene postet. Doch er hat sich anscheinend mit den Falschen angelegt, denn bald darauf fühlt er sich von einer geheimen Regierungsbehörde verfolgt und bedroht - bis er schließlich gänzlich verschwindet. Was ist mit Andrew Dawson passiert?

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Transkript anzeigen

00:00:09: Ein schmaler Grad.

00:00:26: Das Internet.

00:00:28: Segen und Fluch.

00:00:29: Und zugleich ein seltsamer Ort.

00:00:32: Hier entstehen Geschichten, die sich blitzschnell verbreiten, viral gehen, diskutiert, kommentiert und geteilt werden.

00:00:41: Und je öfter sie auftauchen, desto glaubwürdiger wirken sie.

00:00:46: Aber nur weil eine Geschichte immer wieder reproduziert und von neuem erzählt wird, steigert das nicht ihren Wahrheitsgehalt.

00:00:55: Mythen, Hoaxes und Verschwörungstheorien mischen sich hiermit Fakten und die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt.

00:01:06: Ein viraler Clip, ein Augenzeugengericht, ein Screenshot.

00:01:11: All das kann genügen, um eine Legende zu erschaffen.

00:01:18: Doch genau an dieser Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit ereignete sich der folgende Fall eines Tiktokkers, der seinen Faloern vor wenigen Jahren eine geradezu unglaubliche Geschichte auftischte und anschließend spurlos verschwand.

00:01:35: Vorweggenommen sei, viele Elemente in dieser Story klingen wie ein Hoax, ein schlechter Scherz, ein typisches Internetmärchen.

00:01:45: Zugleich existieren jedoch Spuren, die sehr real erscheinen.

00:01:50: Spuren, die zeigen, dass manche Aspekte des Fals durchaus wahr sein könnten und diesem Social-Media-Mystery ein geradezu tragisches Ende beschert haben.

00:02:10: Das Leben eines typischen Nordamerikaners.

00:02:13: Der thirty- vierjährige Kanadier wohnte in der Kleinstadt Jasper, in der Provinz Alberta, direkt an der Grenze zu British Columbia.

00:02:25: Videos aus seinem Alltag mit seiner Freundin Selma sowie deren Tochter Trinity und seinem geliebten Boxerhund Rex bei TikTok hochzuladen.

00:02:36: Andrews Videos waren dabei weder besonders reißerisch noch themenspezifisch.

00:02:41: Maa spielte er mit seinem Hund, Maa alberte er mit einem Kumpel herum oder erstellte gewöhnliche Fragen an die Community.

00:02:51: Doch am zehnten April, zwei tausend zweiundzwanzig, änderte sich die Art seines hochgeladenen Contents plötzlich drastisch.

00:02:59: Andrew postete ein Video, das er unterwegs mit Freunden im Auto aufgenommen hatte.

00:03:05: Er hatte die Kamera auf die Spitze eines Berges gerichtet, genauer des Canoe Mountains, der sich etwa anderthalb Autostunden von Andrews Wohnort entfernt in British Columbia befindet.

00:03:17: In dem Video sieht man auf dem Gipfel eine schemenhafte Gestalt stehen, die Andrew als rätselhaften Riesen beschreibt.

00:03:25: denn die Person wirkt deutlich größer als ein normaler Mensch.

00:03:30: Während die Freunde im Auto, Andrews Beobachtung als Humbug abtaten, war der thirty- vierjährige Fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.

00:03:40: Nicht zuletzt, weil seine Follower ihn später nach dem Upload für das wackeliere Handyvideo kritisierten, auf dem sich nur schemenhaft eine Art Gestalt aus der Ferne erkennen ließ.

00:03:52: In den nächsten Tagen versuchte der Tiktoker daher, sich dem Berg von einem anderen Winkel aus zu nähern, um vielleicht mehr erkennen zu können.

00:04:02: Er fand einen Parkplatz am Fuße des Berges, wo er zumindest Halt machen und das Handy beim Heransum ruhiger halten konnte.

00:04:10: Zu seiner eigenen Überraschung war die Aufnahme vom Gipfel nun zwar deutlicher, allerdings war von der mysteriösen Gestalt weit und breit nichts mehr zu sehen.

00:04:21: Andrew erzählte seinen Followern außerdem, er habe mit ein paar Leuten aus der Umgebung gesprochen.

00:04:27: den das Phänomen bereits bekannt war.

00:04:30: Sie gaben an, dass die Figur auf dem Gipfel immer mal wieder auftauche und dann verschwindet.

00:04:38: Andrews Neugierde war nun vollends getriggert.

00:04:41: Er musste einfach herausfinden, was er dort oben auf der Bergspitze gesehen hatte.

00:04:47: Also wollte er den Kinomountain mit seinem Wagen oder notfalls zu Fuß erklemmen.

00:04:53: Doch das war leichter gesagt als getan.

00:04:56: Am dreizehnten April, twenty-twoundzwanzig postete der junge Kanadier ein Update, das er bei sich zu Hause aufgenommen hatte.

00:05:05: Er berichtete, dass er am Vorabend der Wegbeschreibung eines Einheimischen gefolgt war und eine schmale Straße in Richtung des Gipfels genommen hatte.

00:05:14: Dort war er allerdings von einem Beamten in Uniform angehalten worden, der ihm die Weiterfahrt verweigert hatte, obwohl es sich um öffentliches Gelände handelte.

00:05:24: Andrew vermutete, dass es sich um eine Art Agenten handeln könnte, der offenbar nicht wollte, dass er zu viel dort oben herum schniffelte.

00:05:35: Doch vorerst musste der thirty- vierjährige gar nicht den Kinomountain erklimmen, um weitere Ungereimtheiten und mysteriöse Erscheinungen zu entdecken.

00:05:44: Am folgetag postete er auf dem Weg zur Arbeit ein weiteres Video im Morgengrauen, da ihm während der Fahrt und mit Blick auf den Berg etwas aufgefallen war.

00:05:54: Über einer der Bergflanken Schimmerte in der Luft plötzlich ein weißes Objekt.

00:05:59: Es sah aus, als würde es etwa zwanzig Meter über dem Boden happeln.

00:06:05: «Fliegt dieses Ding etwa wieder nach Hause?« schrieb Andrew dazu in der Caption, und schien nun plötzlich Außerirdische mit ins Spiel zu bringen.

00:06:14: Aber das war noch nicht alles.

00:06:16: Am selben Tag hielt er während der Fahrt wieder sein Handy an die Windschutzscheiben und dokumentierte mehrere schwarze Helikopter, die emm sich um den Berg herumflogen, und irgendwelche länglichen Gegenstände transportierten.

00:06:31: Nun war Andrew sich sicher.

00:06:32: Er war hier irgendetwas auf der Spur.

00:06:35: Etwas, was die Regierung offenbar vor den Menschen in der Region geheimhalten wollte.

00:06:45: Seine TikTok-Follower überzeugten ihn, dass er es noch einmal versuchen solle, den Kanun-Mountain auf eigene Faust zu erklimmen.

00:06:54: Also fuhr Andrew noch einmal zu der unausgebauten Straße zum Gipfel.

00:06:58: Er fuhr extra später los, weil er hoffte, dass der Berg in der Dunkelheit nicht mehr bewacht würde.

00:07:04: Doch er hatte sich getäuscht.

00:07:06: Auf der Mitte der Strecke bis zum Gipfel stand ein Wagen am Rand der Fahrbahn, und eine Art Officer mit einer Taschenlampe stellte sich ihm in den Weg.

00:07:16: Andrew erkannte ihn als denselben Mann von vor ein paar Tagen.

00:07:21: Die Straße ist geschlossen, Sir, sagte der Beamte im Nüchternem, aber bestimmten Tonfall.

00:07:28: Bitte wenden Sie und fahren Sie zurück.

00:07:32: Der dreißigjährige leistete nicht viel Widerworte, denn im Grunde hatte er ja auch kein gutes Argument an der Hand, um sich den Anweisungen dieses mysteriösen Agenten zu widersetzen.

00:07:43: Er kooperierte also und entfernte sich wieder mit seinem Fahrzeug, glaubend, dass sich die Sache damit erledigt hatte.

00:07:52: Doch damit lag er leider falsch.

00:07:59: Es vergingen ein paar weitere Tage, bis Andrew am siebzehnten April, zwei tausendzweiundzwanzig realisierte, dass er sich offenbar mit den falschen Leuten angelegt hatte.

00:08:10: Zumindest ließ sich das aus dem Video ableiten, das er an diesem Tag bei TikTok hochloot.

00:08:16: Der siebzehn-sekündige Clip trug den Titel «Jemand stalkt mich» und zeigte, wie Andrew nervös durch die Schlitze seiner Wohnzimmer-Galusien filmt und dabei ein parkendes Auto auf der anderen Straßenseite fixiert.

00:08:31: Andrew kommentierte dabei aus dem Off, dass es sich um denselben Wagen handelte, wie Jena, den er einige Tage zuvor auf der Lernstraße in Richtung Berggipfel gesehen hatte.

00:08:42: Als der thirty- vierjährige daraufhin vor die Tür trat und den Insassen des Fahrzeugs konfrontieren wollte, fuhr dieser plötzlich mit quitschenden Reifen davon.

00:08:53: Seine Follower warnten Ennu nun vermehrt, ermöge in der Angelegenheit nicht weiter herumschnüffeln, da er sonst womöglich noch Schlimmeres zu befürchten hatte.

00:09:03: Und wie es vorerst schien, behielten sie recht.

00:09:06: Denn anstelle der zuvor noch beinah täglich geposteten Videos folgte auf Andrew Dawson's TikTok-Kanal nun absolute Funkstille.

00:09:19: Drei Wochen gingen ins Land, in denen seine Follower um ein Lebenszeichen des thirty- vierjährigen Banken und sich besorgt fragten, was passiert sein mochte.

00:09:30: Bis der Kanadier sich schließlich am siebten Mai, mit einem erneuten Video mit dem Titel Offizielles Update zurückmeldete.

00:09:40: Der Clip war anders als sonst, denn anstelle von Aufnahmen des Kinomounten oder der klassischen Selfie-Einstellung, die Andrew sonst verwendet hatte, war das Handy nun offenbar auf ein Stativ gesetzt worden und der junge Mann stand etwa einen Meter fünfzig entfernt, buchstäblich mit dem Rücken zur Wand.

00:10:00: So konnte man nicht mal erkennen, wo Andrew sich überhaupt befand.

00:10:05: Noch verwirrender und beunruhigender war jedoch der Inhalt des Videos.

00:10:10: Andrew behauptete in dem gut dreißigstäquindigen Clip, er war einfach beschäftigt gewesen und hatte keine Zeit gehabt, seinen Kanal mit weiteren Content zu bespielen.

00:10:21: Außerdem müsse er seine Follower leider enttäuschen, denn alle Videos zu den mysteriösen Riesen auf dem Berg seien fake und er habe sie lediglich zu Unterhaltungszwecken gepostet.

00:10:35: Die TikTok-Community und insbesondere seine Follower waren natürlich sprachlos.

00:10:41: Hatte er sie alle hinter das Licht geführt?

00:10:44: Doch während viele User sich betrogen fühlten und ihrem Groll in den Kommentaren Ausdruck verliehen, entstand plötzlich ein weiteres Lager an Tiktokern, die das Video etwas anders interpretierten.

00:10:56: Vielen war aufgefallen, dass die Kameraeinstellung untypisch für Andrew gewählt war, und es beinah so wirkte, als wäre er zu der Aufnahme gezwungen worden.

00:11:06: Noch dazu schaute der Influencer bei seiner Botschaft an seine Fans regelmäßig zur Seite.

00:11:12: als würde er einem festgelegten Skript folgen, das ihm jemand diktierte.

00:11:18: Und wer genau hinschaute, bemerkte an der Aufnahme außerdem ein leicht anderes Seitenverhältnis des Frames, was darauf hindeutete, dass für den Clip nicht sein eigenes Telefon verwendet worden war.

00:11:31: Die Frage war also, hatte er das Video, in den er all seine Beobachtungen zum Canoemountain dementierte, überhaupt aus eigenem Interesse gedreht?

00:11:42: Oder hatte ihn jemand dazu gezwungen, wieder vergingen zehn Tage, in denen Endlu nichts von sich hören ließ.

00:11:53: Dann jedoch fasste er sich am siebzehnten Mai offenbar ein Herz und setzte einen weiteren neunsekündigen Clip mit dem Titel Ich habe Angst, ab, der wiederum neue Verwirrung und große Sorgen um den dreißigjährigen stiftete.

00:12:09: In gewohnter Selfie-Manier, offenbar wieder bei sich zu Hause, sprach er nun in die Kamera, Es kann sein, dass ihr nie wieder etwas von mir hört.

00:12:19: Aber meine Videos waren nicht fake.

00:12:23: Und als wäre dies nicht Bestätigung genug für jene gewesen, die zuvor ohnehin Zweifeln an Andrews Geständnis gehabt hatten, postete er einen Tag später sein definitiv letztes Video auf seinem TikTok-Kanal.

00:12:37: Eine erneute Aufnahme von der verschneiten Bergspitze.

00:12:41: Dieses Mal ließ sich jedoch schämenhaft ein abstrakt wirkendes Gebäude darauf erkennen.

00:12:46: Andrew hatte dem Clip den Titel Militär gegeben und war fest davon überzeugt, dass er diesen Bau auf dem Gipfel des Berges noch nie zuvor gesehen hatte.

00:12:59: Danach blieb Andrews Tiktok-Account bis zum heutigen Tage stumm.

00:13:10: Während Andrew Dorsen nicht mehr zu den unheimlichen Vorkommnissen am Kinuma unten postete, schien er von nun an irgendwie mit seinem gewöhnlichen Leben weitermachen zu wollen.

00:13:21: TikTok bespielte er nicht mehr.

00:13:23: Doch auf seinem Facebook-Profil teilte er weiterhin Eindrücke aus seinem Privatleben, mit seinem Hund Rex, seiner Freundin Salma und seiner Stiefdochter Trinity.

00:13:33: Er genoss den Frühsommer mit seiner Familie und freute sich auf eine Reise nach Mexiko.

00:13:39: In diese Zeit fiel auch die Anfrage des bekannten Podcasters Toni Merkel, der Andrew bei Instagram kontaktierte und fragte, ob er seine Story in seiner Sendung Der Confessionals-Podcast, zu Deutsch der Geständnis-Podcast, erzählen wolle.

00:13:56: Ein Format, das sich explizit mit den paranormalen oder unerklärlichen Erlebnissen seiner Gäste beschäftigt.

00:14:05: Doch der einstige Influencer Andrew blieb kurz angebunden und schrieb abermals, alles sei nur erfunden gewesen.

00:14:13: Es schien, als wollte er die Videos, mit denen er wochenlang die TikTok-Community in Atem gehalten hatte, und mit denen er sich offenbar in große Gefahr gebracht hatte, für immer hinter sich lassen.

00:14:28: Doch irgendwann ruhte schließlich auch sein Facebook-Account und es folgten gar keine Updates mehr.

00:14:35: Stattdessen hörte man nun zumindest noch einmal in der Lokalpresse seiner Heimat etwas von dem thirty- vierjährigen.

00:14:42: Hatte Andrew sich etwa an die Medien gewandt und seine Geschichte offiziell an die Öffentlichkeit gebracht?

00:14:49: Leider nein.

00:14:50: Jemand hatte eine Traueranzeige für ihn aufgegeben.

00:14:57: Sechs Wochen nach seinem letzten TikTok-Video zum Canoe Mountain erschien am ersten Juli, im Campel River Mirror, eine Traueranzeige für Andrew Ryan Wachon Dorsen.

00:15:10: Von seiner Freundin Selma über seine Eltern bis hin zu Tanten und Onkeln der Familie Dorsen waren dort alle aufgeführt, die den viel zu frühen Tod des thirty- vierjährigen Betrauerten.

00:15:23: Über die Todesursache lieferte die Anzeige keinen Aufschluss.

00:15:27: was allerdings auch nicht gerade typisch in solchen Nachrufen ist.

00:15:30: Was also war geschehen?

00:15:36: Wieder einmal brachen unter seinen Social-Media-Anhängern wilde Diskussionen los.

00:15:42: Während manche User seinen Tod eindeutig mit den jüngsten Verstrickungen an seinem rätselhaften Content in Verbindung brachten, behaupteten andere, Andrew gekannt und gewusst zu haben, dass er an Depressionen gelitten habe, weswegen er womöglich den Freitod gewählt hatte.

00:16:00: Und wieder andere konnten der ganzen Geschichte überhaupt kein Quäntchen Wahrheit mehr abgewinnen.

00:16:05: Deshalb sie sogar den Tod des dreißigjährigen Tiktokkers für fragwürdig hielten und glaubten, er habe selbst dies schlussendlich inszeniert.

00:16:15: Doch wie eingangs bereits angedeutet.

00:16:18: Manchmal liegen Wahrheit und Illusionen extrem nah beieinander, sodass uns nichts anderes übrig bleibt, als die ganze Geschichte Schritt für Schritt noch einmal zu betrachten.

00:16:34: Von der paranormalen Sichtung auf dem Kinomountain zunächst sicherlich Punkte bringt, ist die Tatsache, dass er zuvor nie irgendetwas Themenverwandtes aus diesem Bereich gepostet hatte.

00:16:46: Er war ein vollkommen gewöhnlicher Typ, der einfach Spaß daran gehabt hatte, sein tägliches Leben mit der Tiktor-Community zu teilen.

00:16:55: Gleichzeitig war auch er sich vermutlich darüber bewusst, dass vermeintliche Sensationen und reißerische Videos natürlich deutlich mehr Reichweite bringen.

00:17:04: als Alltagskontent.

00:17:08: Konnte es also eine bewusste Entscheidung gewesen sein, seine Follower mit Verschwörungstheorien in die Irre zu führen?

00:17:16: Oder glaubte Andrew selbst felsenfest daran?

00:17:18: Was den geheimnisvollen Riesen auf dem Berg angeht, lässt sich mittels Google Maps relativ schnell ein Licht ins Dunkel bringen.

00:17:29: Denn bei der Überlebensgroßengestalt handelt es sich bei näherem Hinsehen um nichts anderes als einen schnöden Mobilfunkmast.

00:17:37: Aber wie konnte es dann sein, dass Endo das Konstrukt bei seinem zweiten Besuch am Kinomountain nicht mehr widerfand?

00:17:46: Das Follow-up Video entstand an einem anderen Standort, so dass Endo die andere Flanke des Berges filmte, von wo aus man den Turm, perspektivisch, schlichtweg nicht sehen konnte.

00:17:59: Apropos Bergflanke.

00:18:01: Und was war mit dem weißen, schwebenden Objekt, das Endo einige Tage später sah?

00:18:07: Zunächst einmal machen die Aufnahmen den Eindruck, dass es sich um einen anderen Berg handelte, zumal die gesamte Region alles andere als flach ist und zahlreiche Gebirge vorhanden sind.

00:18:19: Am wahrscheinlichsten ist außerdem, dass es sich bei dem Objekt eigentlich um einen Wetterballon gehandelt hatte, wenn nicht einfach um Reste von Kondensstreifen.

00:18:29: Auch die umherfliegenden Hubschrauber lassen sich bei genauerem Hinsin logisch erklären.

00:18:34: Wer das Video aufmerksam verfolgt, Sieht, dass die Helikopter große Baumstämme an einem Seil transportieren.

00:18:41: Eine Strategie bei Forstarbeiten, die in schwer zugänglichen Regionen wie dieser vollkommen üblich sind.

00:18:51: Wenn der thirty- vierjährige Tiktoker also, wissentlich oder unwissentlich, gänzlich normale Dinge am Canoo Mountain gesehen und einfach nur falsch interpretiert hatte, warum wurde er dann in den folgenden Tagen und Wochen gestorgt und verfolgt und warum vermutete er, dass die Regierung dahinterstecken könnte.

00:19:13: Das Video von den mysteriösen Beamten, der ihm den Zugang zum Berggipfel verwerte, ist leider sehr dunkel und unscharf.

00:19:21: Allerdings lässt sich erkennen, dass der Mann einen Dodge Charger mit getunter Abgasanlage fuhr, was vor allem deutlich wurde, als er mit grünendem Auspuff und quetschenden Reifen davon rausstell, als Andruin einige Tage später vor seinem Haus entdeckte und zur Rede stellen wollte.

00:19:39: Nicht gerade ein typisches Vehikel für einen Regierungsagenten in geheimer Operation.

00:19:47: An dem Geständnisvideo, das Enlo im Mai, im Mai, schließlich Hochloot und in welchem er all seine Beobachtungen dementierte, lässt sich weiterhin schwer ausmachen, ob er die Wahrheit sagt oder nicht.

00:20:01: Gleichzeitig stellt sich die legitime Frage, wenn die Regierung oder irgendeine geheime Organisation tatsächlich ein Problem mit Enlos Content hatte.

00:20:12: weil er im Begriff war, ein streng gehütetes Geheimnis öffentlich zu machen.

00:20:17: Warum dann dieses Video, in dem er alle zuvor getroffenen Aussagen zurücknahm?

00:20:22: Denn wenn man ihn offenbar zu dem Geständnis zwingen konnte, warum hatte man dann nicht gleich seinen gesamten Content sowie seinen Account gelöscht?

00:20:32: Oder hatte man ihn etwa für alle Zeiten zum Schweigen bringen wollen?

00:20:36: Weshalb weitere sechs Wochen später schließlich die Todesanzeige zu Andrew Dawson im Netz auftauchte?

00:20:45: Die Traueranzeige ist schlussendlich das Momentum in der mysteriösen Geschichte des kanatischen Tiktokkers, das die meisten Rätsel aufgibt.

00:20:54: Denn auch hier gibt es zunächst Indizien, die in Richtung hoax weisen.

00:21:00: Auf der lokalen Nachrichtenseite kann so ziemlich jeder eine Traueranzeige inserieren, ohne mittels Sterbeurkunde einen Nachweis zu erbringen.

00:21:09: Ebenso finden sich keine weiteren offiziellen Todesmeldungen für Andrew Dawson im Netz.

00:21:16: Gleichzeitig ist es, Insbesondere in Zeiten von Social Media, extrem schwierig geworden, seinen eigenen Tod vorzutäuschen.

00:21:25: Seine sozialen Kanäle hat Andrew seit dem ersten Juli, zwei Tausendzweiundzwanzig jedenfalls nicht mehr bespielt.

00:21:33: Sein Facebook-Profil ist sogar in einer Gedächtnisseite umgewandelt worden und sein Instagram-Account sowie sein TikTok-Profil ruhen ebenfalls.

00:21:44: Selbst wenn der thirty-Jährige sich parallel neue Accounts aufgebaut hätte, wäre es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis diese aufliegen würden.

00:21:54: Zumal seine Lebensgefährtin Salme weiterhin intensiv ihre Social Media Accounts nutzt und seit diesem Jahr offenbar einen neuen Partner hat.

00:22:05: Eine Erklärung zu Andrews Verschwinden hat sie jedoch nie abgegeben, was unterschiedlich ausgelegt werden kann.

00:22:12: Viele Menschen teilen ihren Schmerz, eben nicht gerne mit der ganzen Welt.

00:22:19: Und so bleibt es durchaus wahrscheinlich, dass Andrew Ryan Washington Dorsen leider nicht mehr am Leben ist.

00:22:27: Anstelle von einem Zusammenhang mit seiner vermeintlichen Sichtung einer übernatürlichen Kreatur, bleibt jedoch eine logischere und umso tragischere Erklärung.

00:22:38: Im November, twenty-一, etwa ein halbes Jahr vor seinem Tod, postete Andrew bei Facebook, Eine handgeschriebene Notiz auf der Stand.

00:22:50: solltest du jemals an Suizid denken.

00:22:53: Sei sicher, dass ich mir jederzeit lieber deinen Kummer anhören würde, als zu deiner Beerdigung zu gehen.

00:23:01: Vielleicht eine Mahnung, die rückblickend gar nicht so sehr seinen Freunden und Followern, sondern vielmehr ihm selbst, gegolten hatte.

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