Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!
Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.

Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!

Der letzte Heimweg

Shownotes

Das Weihnachtsfest im Millennium-Jahr steht unmittelbar bevor, als Trevor Deely im Dezember 2000 spurlos in der irischen Hauptstadt Dublin verschwindet. CCTV liefert die letzten Aufnahmen des jungen Mannes und wirft vor allem eine verstörende Frage auf: Wer war der unbekannte Mann, der Trevor auf seinem Heimweg gefolgt war?

Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!
Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.

Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!

Transkript anzeigen

00:00:09: Schauerstoff.

00:00:11: Der Grusel-Podcast für schlaflose Nächte.

00:00:18: Der letzte Heimweg.

00:00:26: Das Jahr neigt sich dem Ende.

00:00:28: Und Weihnachten steht praktisch schon vor unserer Tür.

00:00:32: Es ist die kostbare Zeit des Zusammenseins.

00:00:35: Der vielen Lichter in der Dunkelheit.

00:00:38: Gutes Essen, Musik, Familie und Freunde um einen Tisch.

00:00:43: Eben das Fest der Liebe.

00:00:46: Häuser werden geschmückt.

00:00:48: Straßen erstrahlen in bunten Lichtern und man tauscht Plätzchen, Grußkarten und Geschenke.

00:00:55: Es ist die Jahreszeit, in der Nähe und Geborgenheck zählen, in der das Herz leichter schlägt und die Welt trotz zahlreicher Krisen für einen Moment harmonisch wirkt.

00:01:08: Doch auch in dieser scheinbaren Sicherheit, in diesem warmen Rahmen, kann etwas Unvorstellbares geschehen.

00:01:17: Ein geliebter Mensch, verschwindet spurlos.

00:01:22: Die Normalität bricht auf einen Schlag zusammen.

00:01:26: Aus der festlichen Stimmung wird eine lebende Lehre.

00:01:30: Jeder Moment des Wartens, jede Stunde ohne Nachricht, schmerzt wie ein ständiger Stich.

00:01:37: Man ist gefangen zwischen Hoffnung und Angst, zwischen dem Wunsch, dass alles nur ein Missverständnis ist und der bitteren Ahnung, dass die Realität sich anders entwickeln könnte.

00:01:52: Als Trevor Deely Im Dezember zweitausend, spurlos verschwand, sah zunächst vieles danach aus, als dass es ein leichtes werden würde, den jungen Mann unversehrt wieder aufzufinden.

00:02:06: Der zwanzigjährige Ire war nach einer Firmenweihnachtsfeier in seinem Heimatort Dublin verloren gegangen, eine pulsierende Großstadt mit nahezu flächendeckender Videoüberwachung, in der schließlich niemand einfach so verschwinden konnte.

00:02:22: Dazu gab es zahlreiche Zeugen, die den jungen Bankangestellten in der verhängnisvollen Nacht gesehen hatten, und eine sehr engagierte Familie, die die Polizei bei ihrer Suche tatkräftig unterstützte.

00:02:35: Doch trotz der optimistischen Ausgangslage fehlte Trevor am fünfundzwanzigsten Dezember noch immer unter dem Weihnachtsbaum der Familie Deely, und alle weiteren Ermittlungen führten ins Nichts.

00:02:48: Wo genau verlor sich die Spur des Zweiundzwanzigjährigen?

00:02:52: Welche Gründe könnte es für sein Verschwinden gegeben haben?

00:02:56: Und wer war der rätselhafte Mann, der Trevor, in jener verhängnisvollen Nacht, gefolgt war?

00:03:07: Trevor Deely wurde im August neunzenhundertundsiebzig in Dublin geboren, und als er Ende der neunzenhundertneunziger Jahre seinen Abschluss in der Hand hatte, zeichnete sich bereits ab, was einmal aus ihm werden würde.

00:03:20: Der Anfang zwanzigjähriger wiegte seit jeher eine Faszination für Zahlen und Technik, und war ein absoluter Computernörd.

00:03:28: Obendrein war er in diesem Feld extrem begabt und nachdem er sich im Rahmen einer Weiterbildung zertifizieren ließ, platterten auch schon die ersten Jobangebote ins Haus.

00:03:40: Trevor entschied sich für eine Assistenzstelle im IT-Department der Bank of Ireland, eine Position, die ihm zugleich Sicherheit und Aufstiegschancen bot.

00:03:51: Mit seinem ersten Gehalt in der Tasche konnte er bald aus seinem Elternhaus ausziehen und mietete sich ab dem Sommer in in eine WG im Dubliner Stadtteil Sandymount ein, wo er ein Apartment mit zwei Mitbewohnerinnen teilte.

00:04:10: Doch Travers Interessen beschränkten sich nicht nur auf Computertechnik.

00:04:15: Wie viele junge Männer, war er sehr sozial aufgeschlossen und natürlich auch nicht kontaktend zu Frauen in seinem Alter abgeneigt.

00:04:23: Im Sommer zweitausend lernte er beim nächtlichen Ausgehen mit seinen Freunden eine junge Frau namens Janie kennen.

00:04:30: Janie war nur als Touristin nach Dublin gekommen.

00:04:33: Und das Kennenlernzeitfenster für sie und Trevor entsprechen kurz.

00:04:38: Außerdem wohnte die junge Frau in Alaska und damit von Irland aus gesehen am anderen Ende der Welt.

00:04:44: Aber dennoch tauschten die Amerikanerinnen und ihre E-Mail-Adressen aus und blieben auch nach ihrer Abreise über Monate noch in Kontakt.

00:04:55: Über die Zeit hat Trevor sich ganz offenkundig in das junge Mädchen verknallt und wollte es unbedingt wiedersehen.

00:05:01: Sein erster Job bei der Bank of Ireland hatte leider noch nicht viel zum Ansparen für eine Reise nach Alaska abgeworfen.

00:05:08: Aber zum Glück kannte der junge Eithila jemanden, der ihm bei seiner Misere weiterhelfen konnte.

00:05:14: Ein guter Freund war Flugbegleiter bei einer interkontinentalen Airline und konnte ihm mit ein Patrex ein kostenloses Ticket nach Anchorage, Alaska, besorgen.

00:05:24: Sogar inklusive Rückflug.

00:05:27: Trevor war natürlich außer sich vor Begeisterung.

00:05:29: Erzählte Jenny allerdings nichts von seinen heimlichen Plänen, sie zu besuchen.

00:05:35: Ende November stieg er schließlich in eine Maschine nach Los Angeles, von wo aus er direkt nach Anchorage weiterflog.

00:05:42: Die junge Amerikanerin war natürlich einigermaßen überrumpelt von dem Überraschungsbesuch des Iren.

00:05:49: Doch die beiden verlebten eine romantische Zeit, bevor Trevor die Heimreise antrat und am fünften Dezember wieder auf irischen Boden landete.

00:05:59: Knappe drei Tage, bevor man ihn zum letzten Mal lebend sah.

00:06:06: Während seiner Abwesenheit hatte sich ganz Dublin vom Weihnachtszauber erfassen lassen.

00:06:12: Zahlreiche Straßenzüge waren erleuchtet, in den Warenhäusern brummte das Weihnachtsgeschäft, und zu Hause machte man es sich mit Crumble und Tee gemütlich.

00:06:22: »Komm dieses Wochenende doch nach Hause«, sagte Travers Mutter am Telefon, die hörbar erleichtert war, dass die große weite Welt ihren Sohn wiederhergegeben hatte.

00:06:32: »Dann kannst du uns alles über deine Reise erzählen.«.

00:06:37: Geht leider nicht, Mama, sagte Trevor mit warmem Unterton und fügte hinzu.

00:06:42: Ich muss noch Weihnachtsbeschenke dieses Wochenende kaufen.

00:06:46: Das war nicht ganz die Wahrheit.

00:06:48: Und innerlich schollt sich der Zweiundzwanzigjährige dafür, dass er seine Mutter ein bisschen angeflunkert hatte.

00:06:54: Sicherlich standen noch ein paar Besorgungen dieses Wochenende auf seiner To-do-List.

00:06:59: Doch im Wesentlichen hatte Trevor vor, mit seinen Jungs ihr Wiedersehen zu feiern und gemeinsam um die Häuser zu ziehen.

00:07:06: Und es würde schon übermorgen am Donnerstag mit der Firmenweihnachtsfeier losgehen.

00:07:12: Sie würden in einem Luxushotel zusammen essen und anschließend Popcrawling machen.

00:07:17: Das wollte er auf keinen Fall verpassen.

00:07:21: Nächstes Wochenende vertröstete er seine Mutter und legte auf.

00:07:29: Als Donnerstag, der siebte Dezember schließlich gekommen war, machte Trevor etwas früher als üblich auf der Arbeitsschluss.

00:07:37: Um sechzehn Uhr fuhr er seinen Rechner herunter, denn er wollte vor der großen Party noch einmal nach Hause fahren und sich ein bisschen frisch machen.

00:07:45: Bevor der offizielle Teil losgehen sollte, hatte er sich mit ein paar Kollegen bereits für neunzehn Uhr im Copperface Jacks Nachtclub verabredet.

00:07:54: Diese erste und auch die folgenden Stationen von Travers Letzte verhängnisvoller Partynacht befanden sich übrigens alle nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, sodass der zwanzigjährige sich zuletzt in einem erkleinen Radius im Viertel St.

00:08:10: Kevins, südlich der Liffey und westlich von Beggers Busch aufhielt.

00:08:19: Gegen zwanzig Uhr viertig, wechselte die ausgelassene Partytruppe von dem Nachtclub in das am Grand Canal gelegener Hilton Hotel, wo ihr Arbeitgeber die Weihnachtsfeier ausgerichtet hatte.

00:08:32: Hier tauschten Trevor und seine Kollegen ihr Guinness Beer nun gegen Champagner und arsene gemeinsam an einer langen Banquettape.

00:08:40: Etwa anderthalb Jahre arbeitete Trevor nun schon bei der Bank of Ireland.

00:08:45: Er war wegen seiner lustigen, aufgeschlossenen Art und seiner nicht zu bestreitenen Kompetenz ungeheuer beliebt bei seinen Kolleginnen und Kollegen.

00:08:54: Niemand von ihnen ahnte, dass sie ihn an diesem ausgelassenen Abend zum letzten Mal sehen würden.

00:09:03: Die Party im Hilton war ein voller Erfolg.

00:09:06: Und nachdem Trevor und seine Arbeitskollegen stundenlang zu den Millennium-Hits von Eminem, Oasis oder der Bloodhound Game gefeiert hatten, war die Stimmung so aufgeheizt, dass sie noch längst nicht ans nach Hause gehen dachten.

00:09:19: Also zog der harte Kern der Party-People, etwa eine halbes Dutzend Angestellte, gegen zwei Uhr morgens noch weiter ins Bug Whaley, einen beliebten Pub in der Leeson Street, wiederum nur wenige Gehminuten vom Hilton Hotel entfernt.

00:09:35: Dort feierten Trevor und seine Kollegen noch bis halb vier Uhr morgens weiter.

00:09:40: Bis der zwanzigjährige entschied, es wäre nun langsam mal genug.

00:09:44: Weihnachtsfeier hin oder her, es war schließlich ein ganz gewöhnlicher Donnerstag, und er würde morgen wieder wie gewohnt zu seinem Dienst in der IT-Abteilung antreten müssen.

00:09:55: Sicher würde man es ihm nachsehen, wenn er ein bis zwei Stunden später käme.

00:10:00: Aber eine kleine Mütze schlafe, wollte und musste er dennoch voll her tanken.

00:10:09: Die folgenden letzten Lebenszeichen von Trevor Deely wurden, CCTV sei dank, von mehreren Überwachungskameras eingefangen.

00:10:19: Denn als der junge Eithiler entschied, dass er für heute genug gefeiert hatte, machte er sich nicht direkt vom Buck Willys aus auf den Heimweg.

00:10:27: Denn er hatte zwei Probleme.

00:10:29: Zum einen lag sein Apartment im Stadtteil Sandymount und damit nicht gerade in Laufnähe.

00:10:35: Doch in jener Nacht streikten die Taxis in Dublin.

00:10:38: Also hatte er wohl oder übel keine andere Wahl, als den langen Fußmarsch nach Hause auf sich zu nehmen.

00:10:44: Zum anderen peitschte ein eisiger Wind, klirrende Regen und Hagelschauer über die irische Metropole.

00:10:51: Deshalb Trevor sich lieber etwas gegen die unwirtlichen Bedingungen wappnen wollte.

00:10:57: Also machte er auf dem Rückweg einen kurzen Umweg zu seinem Arbeitsort, von dem er wusste, dass er dort einen Regenschirm deponiert hatte.

00:11:08: Als Trevor um drei Uhr fünfunddreißig das Tor zum Mitarbeiter-Eingang der Bank of Ireland erreichte, zeichnete eine Überwachungskamera des Unternehmens seine Ankunft auf.

00:11:19: Dabei war sehr deutlich auf den Aufnahmen zu erkennen, dass der zwanzigjährige offenbar nicht allein war.

00:11:26: Vor dem Tor sprach ihn eine dunkelgekleidete Gestalt an, die bereits zuvor dort gestanden hatte.

00:11:33: Bei der späteren Analyse der grobkörnigen Aufnahmen ließ sich leider nicht viel mehr herausarbeiten.

00:11:38: Der unbekannte Mann war mittleren Alters, normal groß und trug dunkle Kleidung, inklusive einer Mütze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte.

00:11:48: Er sprach Trevor an, während dieser sich mit dem Torschloss abmühte und mehrere Versuche benötigte, es zu öffnen.

00:11:56: Die kurze Konversation wirkte insgesamt freundlich und oberflächlich, wie zwei Fremde eben, die einfachen Smalltalk machten.

00:12:06: Als der Aitile anschließend ins Büro ging, war er dort wiederum nicht allein, was es im Nachhinein möglich machen sollte, seine letzten Stationen in dieser Nacht, wie noziös nachzupalziehen.

00:12:17: Ein Kollege von Trevor schubt Spätschicht und war daher dem beinachtlichen Trinkgelage ferngeblieben.

00:12:24: Die beiden grüsten sich und Trevor bot an, für ein kurzes Geplauder eine Tastetee zu trinken.

00:12:30: Der Kollege war gerade dabei, eine Aufgabe abzuschließen und bat ihm, kurz zu baten.

00:12:36: Kein Problem für Trevor.

00:12:37: der immer etwas zu tun fand und seine Zeit optimal zu nutzen wusste.

00:12:42: Während er wartete, ging er kurz an seinen eigenen Arbeitsplatz, checkte seine Mails und notierte ein paar Dinge, die er am folgenden Morgen unbedingt erledigen wollte.

00:12:52: Aufgaben, die er nie mehr abarbeiten würde.

00:12:58: Nach einigen Minuten war der Kollege schließlich fertig und Trevor und er standen für eine Viertelstunde in der Teeküche und unterhielten sich über dies und jenes.

00:13:07: Der Mitarbeiter sollte bei seiner späteren Vernehmung zu Protokoll geben, dass Trevor sich nicht anders als sonst verhielt und trotz der offenkundig durchzechten Nacht sogar relativ nüchtern und zurechnungsfähig wirkte.

00:13:21: Schließlich hatte der Zweiundzwanzigjährige sich verabschiedet, seinen Regenschirm geschnappt und war wieder vor die Tür getreten.

00:13:28: So deckte es sich auch mit den Aufzeichnungen der Überwachungskamera an dem Mitarbeiter-Eingang.

00:13:34: Um vier Uhr fünf trat Trevor wieder hinaus in den Regen.

00:13:38: Verschloss das Tor hinter sich, öffnete seinen Schirm und ging hinaus in die Dunkelheit.

00:13:44: Der seltsame Unbekannte, der sich eine halbe Stunde zuvor noch vor dem Eingang der Bank of Ireland aufgehalten hatte, war mittlerweile verschwunden.

00:13:56: Knapp zehn Minuten später, um vier Uhr vierzehn, nahm schließlich eine weitere Überwachungskamera das letzte Bild von Trevor Deely auf.

00:14:05: Sie war vor dem Eingang der damaligen AIB Bank installiert.

00:14:10: wenige Gehminuten von der Bank of Ireland entfernt, und sie dokumentierte, wie der Zweiundzwanzigjährige mit seinem Regenschirm durch das Unwetter und entlang der menschenleeren Heddington-Broadleaf.

00:14:23: Doch diese letzte Aufnahme von Trevor Deely war noch aus einem anderen Grund besonders.

00:14:29: Sie zeigte, wie etwa dreißig Sekunden nach Trevor, ein weiterer Mann in derselben Richtung durchs Bild lief, ein Mann mittleren Alters, dunkelgekleidet.

00:14:40: Mit einer Mütze, tief ins Gesicht gezogen.

00:14:48: Als der junge Eithila am Morgen des achten Dezember nicht wie gewohnt gegen neun Uhr im Büro auftauchte, machte sich zunächst noch niemand Sorgen.

00:14:57: Ganz im Gegenteil.

00:14:59: Der schlief bestimmt noch seinen Rausch nach dieser legendären Weihnachtsfeier aus.

00:15:03: So raunte man es sich bei einem kurzen Plausch am Kopierer zu.

00:15:07: Auch als Trevor am Nachmittag immer noch nicht auftauchte, dachte sich niemand etwas dabei.

00:15:12: Er war sonst immer zuverlässig gewesen, da würde ihm niemand einen kleinen Schritt neben die Etikette ankreiden.

00:15:19: Am Montag würde er die liegen gebliebenen Aufgaben schon noch nacharbeiten.

00:15:23: Doch Trevor sollte auch nicht am Montag zurückkehren.

00:15:27: Und mittlerweile war nicht nur der Bank of Ireland aufgefallen, das etwas nicht stimmt.

00:15:36: Denn zumal Trevor die Einladung seiner Mutter, die Familie übers Wochenende zu Besuchen ausgeschlagen hatte, hatte seine jüngere Schwester zwischen dem achten und dem zehnten Dezember mehrmals versucht, ihn telefonisch zu erreichen.

00:15:49: Sie hatte mit ihm die Weihnachtsgeschenke für die Eltern besprechen wollen und es entsprechend häufiger versucht.

00:15:55: Doch jedes Mal hatte das Telefon vergeblich geklingelt.

00:16:02: Als Trevor auch am Montag, den elften Dezember, nicht zur Arbeit erschienen war, setzte sich sein Vorgesetzter bei der Bank of Ireland schließlich mit der Familie in Verbindung.

00:16:13: Travers Vater Michael Deely machte sich sofort engagiert auf die Suche und klapperte alle Stationen ab, die sein Sohn in der Nacht seines Verschwindens mutmaßlich aufgesucht hatte.

00:16:25: Einschließlich seines Apartments.

00:16:28: Dort erfuhr er schließlich auch, dass Travers Mitbewohnerinnen beide das ganze Wochenende über Verreist gewesen waren, weshalb auch sie nichts von der Abwesenheit des Zweiundzwanzigjährigen gewusst hatten und auch nicht sagen konnten, ob Trevor in den frühen Morgenstunden des achten Dezember überhaupt noch nach Hause gekommen war.

00:16:47: Als klar war, dass Michael seinen Sohn nicht alleine aufspüren würde, wandte die Familie sich am Dienstag, den zwölften Dezember, schließlich an die Polizei und gab eine vermissten Anzeige auf.

00:17:01: Zu diesem Zeitpunkt war Trevor bereits seit mehr als drei Tagen verschwunden.

00:17:05: Aus Ermittlerperspektive ein wichtiges Zeitfenster, das leider aus Unwissenheit aller Beteiligten vergeudet wurde.

00:17:16: Also strengte man sofort zusammen mit der Familie eine umfangreiche Suche nach Trevor Daley an.

00:17:23: Pressekonferenzen wurden im Fernsehen übertragen und Fahndungsfotos im ganz Dabbeln aufgehängt und verteilt.

00:17:30: Sämtliche Einwohner der irischen Metropole wussten nun von dem jungen Bank angestellten, der auf dem Heimweg verloren gegangen war.

00:17:38: Man durchsuchte seine WG, seinen Arbeitsplatz, befragte jede Person, die Trevor auch nur flüchtig gekannt hatte.

00:17:46: Taucher wurden eingesetzt, um den Grund des Grand Canal und des Dodder Rivers abzusuchen, was jedoch zu keinem Ergebnis führte.

00:17:55: Viele Wochen bis ins neue Jahr hinein suchte und suchte man nach dem jungen Mann, doch es ergab sich nicht ein einziger brauchbarer Hinweis.

00:18:04: Der Zweiundzwanzigjährige IT-Angestellte blieb verschwunden.

00:18:12: Und so wurde der Fall Trevor Deely unwagerlich zum Cold Case, zumal er nicht mal eine einzige Spur hatte.

00:18:19: die hätte erkalten können.

00:18:22: Während die Dabblerner Polizei in den kommenden Monaten und Jahren ihren Fokus wieder auf andere Verbrechen richtete, suchten die Familie und Freunde von Trevor Daley weiter und drehten jeden Stein um.

00:18:34: Und nicht nur sie.

00:18:36: Zwei Tausend Fünfzehn ganze Fünfzehn Jahre nach dem Verschwinden veröffentlichte der Investigativjournalist Donald Macintyle eine eigene Dokumentation zu dem Fall.

00:18:48: die ein besonderes Detail enthielt.

00:18:50: Mehr CCTV-Aufnahmen von dem Moment, als Trevor um halb vier Uhr morgens noch einmal an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte.

00:18:59: In McIntyre's Recherche wurden auch die anderen Zeiträume, in denen Trevor Daley selbst nicht in dem Überwachungsmaterial zu sehen war, genauer untersucht.

00:19:09: Das Ergebnis?

00:19:11: Es stellte sich heraus, dass eine weitere Kamera, die den Personaleingang der Bank of Ireland aus einem anderen Winkel erfasste, die Ankunft des unbekannten dunkelgekleideten Mannes bereits dreißig Minuten vor Trevers erscheinen aufgezeichnet hatte.

00:19:28: Genauer wirkte es so, als würde der Fremde ab etwa drei Uhr morgens auf irgendetwas oder irgendjemandem vor der Bank warten.

00:19:40: Die Doku enthielt außerdem weiteres Material aus dem Zeitfenster, als der Vermisste die Bank bereits betreten hatte, und vermutlich gerade mit seinem Kollegen in der Tee-Küche plauderte.

00:19:51: Auf den kriseligen Aufnahmen ließ ich erkennen, wie plötzlich zwei weitere Männer ins Bild kamen und mit einem seltsamen Ausdruck in Richtung des Bürokomplexes starten, in dem Trevor so eben hineingegangen war.

00:20:02: Doch was zunächst Hoffnung auf eine wirklich konkrete Spur auf Keim ließ, konnte schnell wieder aufgelöst werden.

00:20:11: Die zwei weiteren Männer waren Arbeitskollegen von Trevor D. Lee gewesen.

00:20:15: Und man hatte ihn im Zusammenhang mit dessen verschwinden, nichts nachweisen können.

00:20:20: Bestehen blieb jedoch weiterhin, daß bis heute niemand eine Ahnung hat, wer der fremde Mann im Bild war, der zuvor schon vor dem Geldinstitut herum gelungen hatte.

00:20:31: Jener Mann, der dem Zweiundzwanzigjährigen auf seinem anschließenden Heimweg offenbar gefolgt war, wie die späteren Aufnahmen der AIB Bank auf der Heddington Road nahelegten.

00:20:46: Aufgrund der extremen dünnen Indizchenlage gibt es bis heute kaum Theorien, was mit Trevor Deely in den frühen Morgenstunden des achten Dezember zweitausend geschehen sein könnte.

00:20:57: Eine mögliche Hypothese der Ermittler lautete damals, dass Trevor in den Wochen unmittelbar zuvor gar nicht nach Alaska geflogen war, um seinen Flirt aus dem vorangegangenen Sommer wiederzusehen.

00:21:10: Vielleicht steckte er etwas anderes dahinter, zumal der zwanzigjährige IT angestellte, kaum jemandem von seinen Reiseplänen erzählt hatte.

00:21:19: Ging es hier vielleicht um etwas viel Größeres.

00:21:22: Handel mit Bankgeheimnissen, Spionage, Computerhacking.

00:21:28: Doch all das schien bei näherer Analyse kaum wahrscheinlich.

00:21:32: Vielleicht war Trevor einfach das Kret gewesen und hatte deshalb nicht viel über seine Reisepläne erzählt.

00:21:38: Er war unangekündigt nach Anchorage geflogen und hatte seine Urlaubsbekanntschaft dort überrascht.

00:21:44: Womöglich wollte er weitere Peinlichkeiten vermeiden.

00:21:47: falls sie ihm an Ort und Stelle einen Korb gegeben und wieder nach Hause geschickt hätte.

00:21:52: Außerdem hatte er die Flugtickets, wie gesagt, gratis von einem Freund bekommen.

00:21:57: Welcher zwanzigjährige hätte sich ein solches Abenteuer entgehen lassen, zumal auch die späteren Befragungen der jungen Frau aus Anchorage keine neuen Erkenntnisse brachten.

00:22:10: Eine weitere Theorie lautete, dass Trevor Deely auf seinem Heimweg zufällig an einen Wannenkriminellen aus dem Stadtteil Cramlin geraten, und von diesem ausgeraubt und ermordet worden war.

00:22:23: Dieser Hinweis kam viele Jahre später, im Jahr zwei Tausend siebzehn, von einem anonymen Informanten, der den Vorfall beobachtet haben wollte.

00:22:33: Ein Detail passte sehr gut zu seinen Schilderungen.

00:22:36: Der Informant gab an, er habe das Verbrechen auf der Baggett Street beobachtet, die in unmittelbarer Nähe zur Heddington Road lag, wo Trevor, nachgewiesenermaßen wegen des CCTV-Materials, entlanggegangen war.

00:22:50: Der Hinweisgeber führte aus, die Leiche des jungen Mannes sei vermutlich im Phoenix Park, dem großen Stadtpark im Westen der Stadt, vergraben worden.

00:23:00: Daraufhin ließen die Ermittler der Dubliner Polizei ganze drei Hektar der Grünfläche, also dreißigtausend Quadratmeter, umgraben.

00:23:09: Man fand eine Handfeuerwaffe und zahlreiche Drogen.

00:23:13: Nichts davon ließ ich mit Trevor Deelys verschwinden in Zusammenhang bringen.

00:23:21: Drivers Familie hält und hielt von all diesen wilden Theorien und Spekulationen nicht allzu viel.

00:23:27: Bevor der Informant sich bei der Polizei gemeldet hatte, hatte diese die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen würden, auf stolze einhunderttausend Euro angehoben.

00:23:40: Dies dürfte die Motivation des Hinweisgebers, da waren sich die Angehörigen des Vermissten einig, maßgeblich beeinflusst haben.

00:23:50: Außerdem sprach für die Familie das noch lange funktionierende Telefon dagegen, das sich das ganze Wochenende nach Trevers Verschwinden noch erreichen ließ.

00:23:58: Bei einem Raubüberfall hätte man ihm das Gerät abgenommen und ausgeschaltet.

00:24:04: Und so fern Trever doch durch einen Unfall oder eine Gewalttart in einem dabblerner Gewässer gelanget war, hätte sein Handy sofort den Geist aufgegeben.

00:24:16: Und so bleibt das mysteriöse Verschwinden von Trevor Deely bis heute leider ungeklärt.

00:24:23: Der fünfundzwanzigste Gedenktag am achten Dezember zweitausendfünfundzwanzig liegt nun unmittelbar hinter uns, und die Familie hat wie jedes Jahr in den Medien an die Bevölkerung appelliert, jeden noch so kleinen Hinweis mit den Behörden zu teilen.

00:24:39: Sollten die Angehörigen tatsächlich noch irgendwann erfahren, was mit dem zwanzigjährigen Geschehen ist, so wird ein Mensch leider nicht mehr diese dringend benötigte Gewissheit erhalten.

00:24:51: Travers Vater Michael ist leider bereits im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im.

00:25:20: Für uns ist es nach wie vor gleichermaßen wahrscheinlich, dass er entweder tot ist oder dass er jeden Moment wieder zu Hause durch die Tür kommt.

00:25:29: Wir glauben nicht an Spekulationen, aber wir bleiben für alle Geschichten offen, die man uns erzählt.

00:25:35: Denn anders werden wir ihn nie zurückbekommen.

00:25:40: Vielleicht stellt die Familie zu Travers Ehren, der deshalb jedes Jahr einen Stuhl an die lange Weihnachtsfesttafel, als Zeichen, dass sie ihn niemals vergessen werden.

00:25:51: dass er zumindest in Gedanken bei ihm ist.

00:25:55: Und als Sinnbild der Hoffnung, dass er, so unwahrscheinlich das auch klingen mag, vielleicht doch irgendwann zurückkommt.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.